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Lernen, die Welt zu berühren. Storytelling & BNE im Norden

2022-11-30, 19:04

„Das Leben liegt in deiner Hand“ – so lautet die Botschaft der Weisheitsgeschichte („Die schwere Frage“), mit der Dr. Eva Ritter (https://nordicperspectives.com) in die Konferenz „Partnerschaften für zukunftsweisende Bildung“ (veranstaltet von European Free Alliance, SSW, Landesverband, Dansk-Frisisk Kommunalpolitisk Forening und des Foreningen Norden) am 26. November 2022 einführte. Eine emotionale Botschaft – denn genau diese Erfahrung teilten die Referentinnen und Referenten dieses Konferenztages in Flensburg: Bei BNE geht es nicht allein um Fachwissen, sondern um Erkennen und ethische Orientierung  für Haltung und Verantwortung. Dafür braucht es gute Partnerschaften, Vorstellungskraft - und auch Gefühle.

Das heißt für die Praxis: Lernen im Sinne von BNE geschieht in Situationen, die Raum geben, um Haltung, Werte und Denken zu hinterfragen. so dass daran ein verändertes Handeln ausgerichtet werden kann. Und die Motivation wird durch Kooperation angeregt und gefördert.

Kooperation und Koordination – das sind die Aufgaben der neu eingerichteten BNE-Agentur in Schleswig-Holstein, von der die Leiterin Heike Hackmann zu Beginn berichtete. Sie zeigte Wege der Qualitätsentwicklung durch die NUN-Zertifizierung wie auch Netzwerke auf - darunter die Büchereizentrale mit den angeschlossenen Büchereien - mit denen sich außerschulische Partnerschaften für BNE knüpfen lassen.

Danach gaben Engagierte aus Grönland, Dänemark, Schweden und Deutschland kurze Einblick in ihre Erfahrungen mit BNE, von denen hier nur in Auswahl einzelne Impressionen wiedergegeben werden:

Wie lernt man, die Welt zu berühren?

So schilderte Prof. Kenneth Mølbjerg von der Universität Malmö, wie Nachhaltigkeit dort sämtliche Studiengänge als Querschnittsthema durchzieht.

Seine Fragestellung zum gestellten Thema:

  • Wie lernt man, die Welt zu berühren?
  • Wie beschreibt man einen behutsamen Umgang mit der Welt?

Seine Antwort: Wir suchen die Berührung zur Welt, indem wir die Welt wahrnehmen. Dabei bietet besonders Storytelling erstaunliche und breit einsetzbare Möglichkeiten, mit denen die für die Weltbeziehung und Zukunftsgestaltung so wichtige Vorstellungskraft erweitert wird. Auch bewahrt das Erzählen davor, dass das jeweilige Thema zu statisch wird und sich fest fährt auf der Suche nach „der einen Wahrheit“. Erzählen bleibt mehrdeutig – und genau damit gilt es sich in der Beziehung zur Welt immer wieder mutig und lebendig auseinanderzusetzen.

Um ganz praktische Erfahrungen mit Naturfarben wie um kritische Fragen zur Bekleidungsindustrie im globalen Kontext ging es bei der Präsentation von Rosa Laves zum „Colour Lab“ an der Uni Flensburg, Bereich ästhetische / kulturelle Bildung. Der dort entstandene Färbergarten ist außerschulischer Lernort und soll zum Mikrozentrum für kulturelle Bildung werden – auch über den Uni-Bereich hinaus.

Mit guten Geschichten sich auf Grundwerte besinnen

Jesper Alström aus Kopenhagen schließlich griff abermals das Thema True Storytelling auf. Gute Geschichten sind für ihn ein Weg, sich auf Grundwerte zu besinnen – und zugleich mit sich selbst umsichtig umzugehen.

Auch bei den Materialien, die Anja Peist von Regionskultur Grenzregion, vorstellte, sind es Geschichten und Bildkarten – hier zweisprachig deutsch-dänisch – mit denen Naturbezüge für jüngere Kinder anschaulich werden. So z.B. die neue Geschichte von Hanna & Mikkel:

Die nehmen die Kinder mit in die Natur. Sie lernen etwas über die verschiedenen Lebensräume, Naturphänomene, Tiere, Pflanzen und den Menschen. Gegliedert nach den vier Elementen Wasser, Feuer, Erde und Luft gibt es dazu spannende Versuche, Spiele und Aufgaben.

Und als umweltbezogenes deutsch-dänisches digitales Lernspiel für Jugendliche: das Klimaspiel - mehr dazu s. Flyer im Anhang


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