Bildung & Begegnung, Demokratiebildung, Kooperationen
RENN.Arena im Norden: Nachhaltigkeit als gemeinschaftlicher Anker
Aus RENN Nord wurde RENN e.V. - und bleibt zugleich Netzwerk für Aktive in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen von nachhaltiger Entwicklung:
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Bei der RENN.Arena Ende April im Wälderhaus Hamburg ging es für Engagierte in den nördlichen Bundesländern um Fragen nach den Ursachen für Spaltung in der Gesellschaft, nach Möglichkeiten zur Auflösung von Spannungen sowie Wege, um Zusammenhalt zu stärken und gemeinsam für Nachhaltigkeit aktiv zu werden.
Denn eines bestätigt sich durch Forschungen und Erfahrungen in ganz unterschiedlichen Bereichen: Die anstehenden Probleme sind durch Entwicklungen auf vielen Ebenen entstanden und können nicht durch Einzelne oder Wenige in einen Veränderungsprozess gebracht werden, sondern nur durch gemeinschaftliches Denken, Handeln und Weitererzählen in der Breite der Gesellschaft. Es geht also grundlegend darum, Gemeinschaftlichkeit zu stärken und den Diskurs zwischen Menschen mit unterschiedlichen Weltsichten, Hoffnungen und Ängsten zu fördern.
Und eben da kommen neben anderen auch die Bibliotheken ins Spiel - mit ihren öffentlichen Räumen, die für die Möglichkeit, sich in freier und offener Atmosphäre zu begegnen, von zentraler Bedeutung sind. Gleichzeitig müssen Bibliotheken anerkennen: Verfügbares Wissen führt nachweislich nicht zu den erhofften Veränderungen und Handlungsweisen.
Die Impulse aus Diskussionen und Arbeitsgruppen der Veranstaltung in Stichworten zusammengefasst:
- Empathie und Begegnung sind die Basis
- Wissen bringt nicht den Wandel
- „Komm ins Tun - aber tu‘s nicht nur für dich, sondern auch gemeinsam mit anderen“
- Raus aus der Bubble! Es geht um Verbindungen zwischen Menschen und Lebenswelten, zwischen sozialen, kulturellen und ökologischen Aspekten. Dafür brauchen wir mehr Diversität bei der Beteiligung.
- Nicht immer müssen wir dabei den Begriff Nachhaltigkeit vor uns her tragen - wie werden wir vielfältiger bei der Beschreibung unserer Ziele?
- Konkrete Umsetzung passiert in den Kommunen als Orte der Wirklichkeit und Orte des Wandels. Deshalb gilt es, das Lebensumfeld von Menschen so zu gestalten, dass Begegnung und Partizipation leichter möglich werden.
Fazit:
- Als Grundlage für nachhaltiges Tun brauchen wir kommunale Rahmenbedingungen, die dazu beitragen, dass Menschen gut miteinander leben, lernen und handeln können - nicht allein durch Wissen, sondern vielmehr in Verbindung mit einladenden Räumen und niederschwelligen Gelegenheiten für Beteiligung und Begegnung sowie durch positive kulturelle Erfahrungen und Emotionen, die hier angeregt werden.
Neben Beispielen wie etwa das Übergangshaus in Lübeck, Bürgerhäuser im Quartier, Generationenhäuser und andere Begegnungsorte kommt hier immer wieder auch die Bedeutung von Bibliotheken als Dritte Orte in den Blick.
Umso wichtiger ist es, Bibliotheken in ihrer Bedeutung als offene Begegnungsräume und nicht vorrangig als „Wissensspeicher“ weiterzuentwickeln, gern auch in Häusern mit gemischter Nutzung, geteilten Räumen und einem solidarischen und spartenübergreifenden Verständnis für gemeinsame Ziele. Konkrete Ansätze dafür werden beim Bibliothekskongress BiblioCon in Bremen in diesem Jahr breit vorgestelllt und diskuiert. Einen Einblick in das Programm dazu mit einer kleinen Auswahl von Beispielen im Blick auf die nachhaltige Praxis in Öffentlichen Bibliotheken gibt es hier: