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Tag der Biodiversität: Arten entdecken mit allen Sinnen

2022-05-25, 10:38

Rund um den International der Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai 2022 wurde an verschiedenen Beispielen deutlich, wie Aspekte aus der in Schleswig-Holstein beschlossenen Strategie zum Erhalt der Biologischen Vielfalt "Kurs Natur 2030" (Dokument zum Download s. Anlage) auch bei Vorlese- und Aktionsangeboten von Bibliotheken mit bedacht werden können. Die hier exemplarisch vorgestellten Praxiserfahrungen zeigen dabei nur einen kleinen Ausschnitt an Möglichkeiten - und zwar für die Strategie-Säule "Bildung" mit einem Schwerpunkt im Frühkindlichen Bereich wie auch in der Einbeziehung von Ehrenamtlichen zur Förderung von Artenkenntnis und sinnlich-kulturellen Zugängen zum Thema.

1. Kinder verwandeln Leseterrasse in einen Naschgarten

In Kooperation mit dem Verein Villekula wurde die Leseterrasse der Stadtbibliothek Flensburg in einen Naschgarten verwandelt. Der erste Erlebnis-Workshop dazu stand unter der Überschrift „Frühblüher“. Hier pflanzten 16 Kinder mit fachkundiger Unterstützung Erdbeeren, Gartenkräuter wie Minze, Petersilie und Cola-Kraut und vielfältige Frühblüher in die Hochbeete und Pflanzkübel. Zum gemeinsamen Buddeln und Aussäen gab es viele Informationen rund um die Entwicklung der Pflanze von der Blumenzwiebel bis zur Blüte. Eine zweite Veranstaltung zum Thema Bienen folgte in Ergänzung dazu einige Wochen später.

Mehr Infos dazu HIER

2. Bekommen Bohnen Babys? Saatgutvermehrung mit Kindern erleben

Von Mitte Mai bis Ende Juni ist die Mobile Saatgutbibliohek gemeinsam mit den Fahrbüchereien in einigen Kindertagesstätten Schleswig-Holsteins zu Gast, um dort das Kinder-Bohnen-Projekt durchzuführen. Die Bilderbuchgeschichte "Kasimir pflanzt weiße Bohnen" von Lars Klinting dient dabei als Einstieg in das Thema Bohnenanbau. Anschließend bekommen die Kinder Gelegenheit, Bohnen vorzuziehen und ihr Wachstum zu beobachten. 

Mehr Infos zum Projekt gibt es HIER

3. Vielfalt im Wald verbindet Generationen

Bei einem Workshop zum Thema "Generationendialog", veranstaltet von der ZBIW der TH Köln in Kooperation mit der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW mit Susanne Brandt als Referentin von der Büchereizentrale SH wurde in den Arbeitsgruppen u.a. die Idee entwickelt, wie der Naturraum Wald dazu einlädt, mit allen Generationen Entdeckungen zu machen und dabei Wissen und Erfahrungen auf unterschiedliche Weise miteinander zu teilen. Als Material, das dabei unkompliziert zum Einsatz kommen kann, wurde in der Gruppenarbeit besonders die Kartensammlung "Raus in den Wald" mit zahlreichen Tipps, Spielen und Übungen zur Erkundung des Waldes erprobt und weiterempfohlen. 

Mehr Infos dazu HIER

Im Strategiepapier "Kurs Natur 2030" heißt es zum Thema Generationendialog und Natur: "Fachwissen zu generieren, zu erhalten und in passenden Formaten zu verbreiten kann Aufgabe verschiedener Multiplikatoren sein. Dazu gehören Senior:innen mit entsprechender Vorbildung, Lehrkräfte, aber auch Wissenschaftler:innen oder Studierende. Die Landesregierung setzt sich zum Ziel, künftige Multiplikator:innen in ihrer Ausbildung zu unterstützen und Strukturen zu schaffen, in denen sie ihre Kenntnisse weitergeben können. Ziel des von Sozialministerium und MELUND gemeinsam initiierten Projektes ist es, dass Kita-Kinder gemeinsam mit ehrenamtlich tätigen Senior:innen die heimische Tier- und Pflanzenwelt erkunden. Die Kinder profitieren vom Erfahrungswissen der Älteren und lernen – im Sinne einer frühkindlichen Bildung für nachhaltige Entwicklung – wie sie aktiv für den Schutz der biologischen Vielfalt eintreten können. Zugleich erfüllt dieser generationenübergreifende Ansatz die Bildungsbereiche Inklusion und Partizipation sowie eine engere Verzahnung mit der Kommune."

4. Waldgeschichten zum Erzählen, Entdecken und Mitsingen

Bei der wöchentlichen Vorlesestunde am 24. Mai in der Stadtbibliothek drehte sich mit Kamishibai-Geschichten und einem Lied alles um das Thema "Artenvielfalt im Wald". Mit dabei waren vor allem Kinder im Kita-Alter, begleitet von einigen Eltern und Großeltern. Zu den ausgewählten Geschichten

  • "Als das Faultier mit seinem Baum verschwand" von Oliver Scherz und Katja Gehrmann
  • "Willibarts Wald" von Duncan Beedie
  • "Familie Specht braucht ein Zuhaus" von Eva-Maria Maywald

wurden Wälder mit unterschiedlichen Lebensbedingungen vorgestellt und jeweils gemeinsam mit den Kindern überlegt, was das (Über)Leben der verschiedenen Tierarten stärkt oder gefährdet. Zusammenhänge zwischen Umwelt und Lebensbedürfnissen der verschiedenen Arten ließen sich so - verbunden mit spielerischen und fantasievollen Geschichten, Klängen und Musik - anschaulich vermitteln und mit den Vorstellungen und Erfahrungen der Kinder in Beziehung bringen.

Ein zu jeder Geschichte gemeinsam weitergedichtetes und zum Klingen gebrachtes Tiergeräusche-Lied "Wenn im großen Wald..." zog sich wie ein roter Faden durch die Geschichten-Stunde und bot Gelegenheit, immer wieder die Ideen und Kenntnisse der Kinder zu verschiedenen Tierarten mit aufzunehmen.

Das Lied ist unter dem Titel "Was bei uns lebt" auf S. 13 Teil einer Liedersammlung zu Naturthemen HIER

Materialien zum Download:

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