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Wasser ist Leben - überall. Ein Perspektivwechsel durch Bilderbücher

2025-01-16, 14:22

Ein Jahresausblick im Januar: Wasser ist Leben - dieser Gedanke kann 2025 bei Angeboten und Inspirationen zum Mitmachen für Bibliotheken in Schleswig-Holstein eine besondere Rolle spielen. In Zusammenarbeit mit Engagement global entsteht dazu aktuell ein interessantes Spielformat für den öffentlichen Raum, das in einer Bibliothek seine Premiere erleben wird. Und auch in der (Kinder-)Sachliteratur zählt Wasser mit all seinen lebensweltbezogenen Eigenschaften und Bedeutungen zu den wichtigsten Themen, gerade wenn es um globale Fragen von Nachhaltigkeit und Zukunft geht. Oder besser gesagt: um Zukünfte...

Denn zur Diversitätserfahrung gehören Visionen und konkrete Vorstellungen von verschiedenen Zukünften. Und diese wiederum leben von verschiedenen Stimmen und Blickwinkeln, die unsere stets eingeschränkte und oft überschätzte Sicht ergänzen – wie es z.B. die Schriftstellein Chimamanda Ngozi Adichie in ihrer oft zitierten Rede „Die Gefahr der einen einzigen Geschichte“ so treffend beschreibt.

Bilderbücher von Kunstschaffenden und Autor*innen aus dem globalen Süden helfen dabei. Sie bieten interessante Gesprächsanlässe und kreative Impulse beim Vorlesen und Erzählen in Kindergärten, Schulen, Familien oder außerschulischen Projekten. Sie öffnen Möglichkeiten, um z.B. zum Thema „Wasser“ verschiedene Erfahrungen und Erzählweisen in Worten und Bildern kennenzulernen - auch und gerade dann, wenn ihre Bildsprache eben nicht nur unsere Sehgewohnheiten und Stereotypen bestätigt, sondern anders zum Entdecken herausfordert, Fragen aufwirft, das Vertraute um neue Aspekte erweitert - wie z.B. bei diesen beiden Titeln aus Indien und Brasilien, die in den Bibliotheken von Schleswig-Holstein  (neben vielen anderen aus unterschiedlichen Ländern) leihweise erhältlich sind:

  • Subhash Vyam: Wasser. TaraBooks, 2017, ISBN 978-93-83145-93-5

Das Thema Ressourcenschutz braucht den Blick aus verschiedenen Perspektiven. Am Beispiel Wasser wird hier deutlich, dass z.B. Menschen in Indien eine viel intensivere Beziehung zum Wasser beschreiben. Gleichzeitig ergibt sich beim Wasser überall auf der Welt eine Mitverantwortung für den Zugang zu diesem lebenswichtigen Element. Das Bilderbuch des indischen Künstlers S. Vyam bietet beides: das Erzählen vom Wasser vor dem Hintergrund seiner Kindheitserfahrungen in einem indischen Dorf und das Erinnern an die Bedeutung einer fairen Verteilung wie auch an die verhängnisvollen Folgen der Gier. Zu Illustrationen, die vor einem monochromen Hintergrund in gedeckten Farbtönen fein strukturierte Flächen, Motive und Figuren aus dem Stamm der Gond zeigen, wurde das mündliche Erzählen des Künstlers aufgeschrieben: Er berichtet vom Wasser als ein kostbares Gut auf dem Lande, von Einfluss und Überfluss der reichen Menschen in der Stadt und von der Gefahr der Gier, die bald auch das Dorf bedrohen könnte. Hört da noch jemand auf die Weisheit der alten Wassermärchen? Ein Einstieg ins Thema, der nachdenklich stimmt

  • Bruno Barros: Zwei Meter bis zum Meer. Nachwort von Martina Ducqué. Edition Orient, 2017. ISBN 978-3-922825-92-0 (für den Huckepack-Bilderbuchpreis 2018 nominiert)

In dieser Geschichte ohne Worte aus Brasilien formt ein Junge mit dem Zollstock (liegt dem Buch bei!) Dinge, mit denen er dem Meer immer näher kommt. Dort wartet der Vater bereits mit einem selbstgebauten Boot. Das inspiriert unmittelbar zum Mitmachen, wie der Junge es im Buch vormacht: Mit dem Zollstock entstehen immer wieder neue Figuren – und wie geht die Geschichte damit nun weiter?

Weitere Anregungen gibt es auch HIER

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